Samstag, 18. Februar 2006

Landtagswahl 2006

Bei der Fahrt auf der Durchgangsstraße hat mich ein dämonisches Grinsen erschreckt.
Da fiel mir wieder ein, was ich schon erfolgreich verdrängt hatte: Im Ländle wurde lediglich der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben.

Streik

Ich habe mich ganz schön über ein Interview mit dem Verhandlungsführer der Arbeitgeber in den aktuellen Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst im MoMa geärgert. Der UnMensch hatte folgende undifferenzierten Thesen aufgestellt:
  1. Er versteht nicht, warum sich die Angestellten so sehr über 18 Minuten tägliche Mehrarbeit ärgern.
  2. Die Angestellten im öffentlichen Dienst hätten doch so sichere Arbeitsplätze und würden nie gekündigt.
  3. Die Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst müssen ja erstmal durch die Steuerzahler finanziert werden.
Zu 1.) Dass es den Streikenden weniger um die 18 Minuten mehr Arbeit am Tag als die Angst davor, dass die rechnerisch eingesparten Stellen sofort gestrichen werden / nicht mehr ersetzt werden geht, glaube ich aus eigener Erfahrung sofort.

Zu 2.) Klar - Kündigungen sind auch gar nicht mehr nötig, es genügt, die mittlerweile zahlreichen befristeten Arbeitsverträge nicht mehr zu verlängern. Ich zumindest kenne mehr Menschen mit befristeten Arbeitsverträgen als mit unbefristeten Arbeitsverträgen im öffentlichen Dienst.

Zu 3.) Hallo? Es geht um die Tarife der Angestellten im öffentlichen Dienst. Die zahlen Steuern - genauso wie jeder andere Angestellte auch!

Die undifferenzierte Darstellung der Forderungen, das Kolportieren von Vorurteilen (Faulheit und Schmarotzertum der Angestellten im Öffentlichen Dienst) und das komplette Ignorieren der Argumente der Gegenseite finde ich entweder dumm oder unlauter. Ich habe mich noch nicht entschieden.

Dass die Moderatorin bei diesen Platitüden nicht nachgehakt hat, macht die Sache im Übrigen nicht besser.

Geburtstagsgeschenke

So, nun habe ich das Buch mit dem hässlichen Cover durch und habe mir die drei weiteren Bände mit den nicht minder hässlichen Covers bestellt. Im Zuge meiner Bestellung habe ich das erste Mal eine Rezension bei Amazon als "nicht hilfreich" bewertet (ich habe noch nie eine Rezension bewertet), da der Rezensent - wie er offen zugibt - nur die ersten 60 Seiten (von 935) gelesen hat. Ja, ich fand´s auch nicht so der Brüller, die ersten 250 Seiten lang. Ab Seite 370 habe ich angefangen, auch außer als Mittel zum Einschlafen zu lesen, aber ab Seite 500 hat es mich dann richtig gepackt und ich will jetzt wissen wie´s ausgeht. Dazu braucht´s aber wohl noch drei Mal 1000 Seiten. Also wohl nur eine Geschichte für Seitenfresser. Als Intermezzo habe ich mir jetzt mein Geburtstagsgeschenk auf den Nachttisch gelegt. Die anekdotenhaft beleuchteten Vorurteile von Sir Peter Ustinov liegen auf der Toilette, so kann ich immer nur über ein Kapitel schmunzlen bzw. nachgrübeln.

Walk the line

Zufällig waren wir gestern im Kino. Zufällig deshalb, weil eigentlich Theater auf dem Programm stand. Meine Mutter konnte ihr Abonnement nicht wahrnehmen und hat wohl vergessen mir mitzuteilen, dass die Vorstellung einen Tag vorverlegt wurde. Ich hab´s ihr mal auf die Mailbox gesprochen, aber bisher noch nichts wieder gehört. Naja, ein Beinbruch war´s nicht, das Theater ist von uns daheim in drei Laufminuten zu erreichen. Vorstellungsbeginn wäre 20:00 Uhr gewesen. Dann gibt´s heute Abend eben Onkel Cash statt Onkel Wanja entschieden wir und liefen fünf Minuten weiter ins Kino um die 20:15 Uhr Vorstellung besuchen. (O.K., das war jetzt die Kurzversion. Eigentlich wollten wir erst zum Subways, was essen und als wir auf dem Weg an einem anderen Kino vorbei kamen, dachten wir, warum nicht Kino, mal gucken, was läuft und wollten dann erst Populärmusik aus Vittula gucken, das wäre aber erst um 22:30 Uhr gekommen, dann haben wir gesehen, dass auch Walk the line im anderen Kino läuft und dass, wenn wir uns beeilen, wir noch die Abendvorstellung schaffen. Dann gab´s halt Popcorn und Bier zum Abendessen.)
Mir hat der Film gut gefallen. Es ist zwar genau das, was eigentlich in jedem Musikerfilm gezeigt wird: Die schwere Jugend, das traumatische Erlebnis, das Entdecktwerden, das Abrutschen ins Drogenschlamassel, das Sich-wieder-hochrappeln. Was ich nicht wusste, war dass der Herr mit Jerry Lee Lewis und Elvis auf Tour war...Sehr beeindruckt hat mich jedoch, dass die beiden Hauptdarsteller Joaquín Phoenix und Rees Witherspoon tatsächlich selbst gesungen haben. Aber da ich es ja nie über den Schulchor hinaus geschafft habe, fasziniert mich eigentlich jeder, der einen Ton halten kann...

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