Ich war beim Zahnarzt. Die tote Wurzel wurde heute behandelt, die lebende ist in zwei Wochen dran. Und eine Fistel habe ich! ("Wenn Sie Glück haben, geht der Blumenkohl auch so wieder weg.") Obwohl die Wurzelbehandlug am toten Nerv ohne Betäubung schmerzfrei vor sich ging, habe ich jetzt wieder einen hübschen Entzündungsschmerz am Zahnfleisch.
Herrlich! Endlich fühle ich mich wieder wie im Urlaub!
Ist eine wilde Mischung, ich weiß.
Besonders toll fand ich, dass ich offensichtlich meine Reiseübelkeit überwunden habe. Die Strecke Gargas - Aix - Gargas und ein paar Sitzungen auf dem stillen Örtchen vorher und hinterher reichen, um fast komplett "Der Sterne Tennisbälle" zu lesen (sehr spannend, liest sich gut runter) aber der Weg von Südfrankreich herauf nach Hause reicht nicht ganz um "Ab die Post" (witzig und hintergründig wie immer) ganz durchzulesen.
Ich kann wirklich alle Bücher uneingeschränkt empfehlen, aber am nachhaltigsten hat mich Leo Hickmans Buch beeindruckt. Auch wenn man wirklich keine Antworten erwarten darf. Englische Verhältnisse scheinen eben keine deutschen Verhältnisse zu sein.
Wieder zu Hause konnte ich am Samstag Abend um 21:00 im Kampfland mit viel schlechtem Gewissen gerade mal das Nötigste für unseren leeren Kühlschrank kaufen.
Seit zwei Wochen fahren wir mit dem Fahrrad zum Biosupermarkt und haben sogar ethisch korrektes Klopapier und Handseife. Mal sehen, wann sich das Kampfland wieder einschleicht. Immerhin habe ich noch nicht über einen Wurmkomposter nachgedacht.
So, jetzt habe ich die Spinnenweben aus den Ecken hier entfernt.
Der Kater ist übrigens wieder da. Und mein rumorender Zahn auch. Beide sind während meinen Urlaubes wieder aufgetaucht.
Ersterer ist jetzt noch verwirrter und bewegt sich nur noch von einem Möbel zum anderen, weil er den Boden nicht mehr betreten kann / will, was weiß ich. Der spinnt. Ich bin froh, dass meine Urlaubsvertretung im Katzenfüttern nun beendet sein dürfte und ich voraussichtlich nur noch Wochenendschichten schieben muss. Um 07:00 Uhr morgens mit dem Fahrrad zur Katze geigen, den gelben Gummihandschuh anziehen und Katzenkot in der Wohnung suchen, Pisse aufwischen, ggf. ausgekotztes Futter beseitigen, das stinkige Katzenfutter im Napf kleindrücken und frisches Wasser hinstellen um dann pünktlich um 7:30 den Kollegen einen wunderschönen guten Morgen zu wünschen ist mir grad zu arg. Und abends das gleiche nochmal.
Letzterer nervt dermaßen, dass ich ihn mit Verachtung und einer Wurzelbehandlung übernächste Woche strafe.
Als ich "meinen" Kater (der bei meiner Mutter wohnte) das letzte Mal gesehen habe, habe ich mit ihr gerade auf meinen lange ersehnten unbefristeten Arbeitsvertrag angestoßen.
Das Zelt hat seinen Eignungstest bestanden. Draußen strömender Regen, drinnen ungestörte Nachtruhe.
Nur eins hat mich etwas beunruhigt: Die Schnecken waren zu schnell für mich! Hatte ich eine mit flottem Bogen mit Hilfe eines Herings von der Zeltwand geschleudert, brauchte ich nur kurz einen weiteren Hering ziehen und das Vieh saß schon wieder am alten Platz.
Ich schiebe es auf die relative Nähe zum Atomkraftwerk.
In Zukunft komme ich wieder doppelt so schnell zur Arbeit, denn ich konnte heute schon mein am Samstag in Reparatur gegebenes Fahrrad wieder abholen konnte. Bei der letzten Anfrag hieß es, wenn keine Schlechtwetterperiode kommt, dann erst in vier Wochen.
Ich habe es einmal generalüberholen lassen und 50% der Kosten der Inspektion waren Materialkosten. Und nein, für den Preis hätte ich kein neues Fahrrad bekommen.
Früher habe ich ja wirklich alles selbst repariert, aber wozu verdiene ich Geld? Nicht, damit ich ein Wochenende lang Fahrradersatzteile kaufe und ein weiteres damit verbringe das Rad mehr schlecht als recht zusammen zu schrauben. Es fährt jetzt wieder wie eine 1, nichts klapptert und sogar der Tacho, von dem ich dachte, die Batterie sei leer, funktioniert wieder. Daher weiß ich dass mit meinem Rad in der Werkstadt 49 km gefahren wurden. Ich weiß, 49 km wahrscheinlich die Pedale gedreht. Aber die andere Vorstellung ist schöner!
bin ich wohl. Der Teufel von Mailand von Martin Suter hat mich nicht wirklich umgehauen. Obwohl es preisgekrönt ist und ich dachte: Komm Krimi, wir versuchen es nochmal miteinander. Ich habe ihn zwar gern und zügig gelesen, aber es scheint am Genre zu liegen - ich komme mit Krimi-Büchern nicht wirklich zurecht. So als Bespaßung schon, aber nicht so lieblingsbuchmäßig so.
Irgendwie hat es mich an Pattern recognition von William Gibson erinnert. Weiß aber nicht warum. So stimmungsmäßig irgendwie.
Ich gestehe, ich gehe nicht ohne MoMa aus dem Haus und fühle mich weniger bespaßt als gut informiert. Für meinen Geschmack ist nur der Sport überrepräsentiert - fünf Minuten vor der halben Stunde, zehn Minuten vor der ganzen Stunde.
Dem MoMa entkommt man auch nicht, wenn man sich die Nachrichten zur abendlichen Primetime anschaut, die meisten Hauptstadtinterviews sind während des MoMas Liveschaltungen aufgenommen worden.
Die Service-Themen sind in der Regel gut aufbereitet - zumindest ist es mir bei den Themen aufgefallen, bei den ich von Berufs wegen behaupte, das auch beurteilen zu können.
Meine Hausratversicherung habe ich aus einer Testzeitschrift ausgesucht, von der ich im MoMa-Service gehört hatte, dass sie das Thema den Monat im Heft hat. Auch den Kulturtips gehe ich regelmäßig nach.
Einer von den Meteorologen war übrigens mal beim Prominenten-Wer wird Millionär und hat tierisch abgesahnt. Bei jeder zweiten Frage sagte er "Das war neulich im MoMa Thema." Aber das ist kein Argument für die Qualität der Sendung, Herr Jauch ist mit seinem WWM ja tatsächlich Hausfrauenbespaßung im (nunmehr abendlichen) Halbschlaf.
Die MAZ mit den Kinderreportern habe ich übrigens "live" gesehen.
Über die Bemerkung der einen Reporterin "Aber wenn man kaum an den Computer geht, dann sind die anderen Fragen doch geschmissen." habe ich mich krüppelig gelacht - O.K. das war ein Spaß!