Montag, 20. Februar 2006

neulich bei LIDL

à propos Discounter: Nicht, dass ich vor dem Weinregal bei LIDL ausgebildete Sommeliers erwarten würde, aber "Dornfelder... Dornfelder...isch des `n Franzos?" hat mir dann doch einen Lachanfall in die Kartoffelsäcke beschert.

Heute dies, morgen das

Neulich habe ich irgendwo gelesen, dass zu große Auswahl stresst. Deshalb sind wohl neben dem Preisargument die Discounter auch so erfolgreich: Es gibt nur ein Naturjoghurt. Und nur eine Sorte Butterkäse. Man muss sich nicht entscheiden.
Eigentlich bin ich entscheidungsfreudig. Muss ich sein, in meinem Job. Deshalb hasse ich Entscheidungen in belanglosen Dingen. Mein Bruder lacht, bei mir im Bad sehe es aus wie bei meiner Mutter: Zahnbürste da, Seife dort. Nun, ich habe noch keinen Grund gesehen, warum ich die Position der Zahnbürste relativ zum Waschbecken überdenken sollte. Ebenso esse ich in Schnellrestaurants grundsätzlich Menü 1. Bis ich mich mal überfressen habe, weil bei BK das Menü 1 plötzlich nicht mehr der Whopper, sondern der Doppelwhopper war. Seitdem esse ich Menü 4. Deshalb finde ich auch Subway so schrecklich - nicht nur wegen der "Relevanten Maximen, die nie aus der Mode kommen (1)" (Newsticker vom 18.2.06) der Titanic, sondern weil man immer blöde Fragen gestellt bekommt. Ich hätte das Brot gerne so, wie es auf dem Bild ist und nicht anders. Sonst kann ich ja gleich alles selber machen. Oder eine wissenschaftliche vergleichende Arbeit darüber verfassen, ob man bei Subway oder Starbucks mehr Parameter benennen muss um ohne Nachfrage endlich sein überteuertes Produkt zu bekommen.
Ich will wieder mein Kännchen Kaffee - und das nur draußen!

Verkehrsübungen

Das gute alte Stopschild gehört zu den eher unmissverständlichen Verkehrszeichen. Dachte ich. Es läd einen zum Verweilen ein, insbesondere, wenn man als Linksabbiegerin schon eine ganze Weile steht und wartet, dass im Gegenverkehr endlich auch mal einer links abbiegen will, damit man da schön tangential vorbei kommt. Erheiternd ist, wenn etwa 10 Wagen des Gegenverkehrs rechts abbiegen und derjenige der dann gerade aus möchte, mich, die ich immer noch seelenruhig blinke und auf meinen Linksabbieger warte, wild anlichthupt. Nicht höflich gentlemanlike sondern deutlich entnervt. Mich interessiert das nicht, ich habe keine Vorfahrt so lange mein Gegenüber geradeaus will. Und ich weiß das, da ich so damals in der vierten Klasse meine Fahrradprüfung mit 0 Fehlern bestanden habe. Ich hatte mich an einer auf den Schulhof gemalten befahrenen Kreuzung an das Ministopschild gestellt habe, mein linkes Ärmchen herausgestreckt und dort auf eine Verkehrslücke im Pulk der eifrig im Kreis fahrenden Mitschüler gewartet, die nicht kam. Bis die 15 Minuten Fahrprüfung vorbei waren.
Da es heute schon zu dunkel war, konnte ich mein Gegenüber an der Stopstelle nicht per Handzeichen belehren, dass wir in Deutschland kein 4 WAY STOP-Schild haben (das fragliche Schild ist lediglich ein STOP eating animals-Schild), auch wenn das in solchen Momenten sicher praktisch wäre. Aber dann müsste ich mir ja merken, wer zu erst an die Kreuzung gekommen ist und könnte nicht so schön am Schilde verweilen wie hier in Deutschland. Dann hätte er sich ob seiner Unkenntnis der Vorfahrtsregeln sicher bei mir entschuldigt wie jener ältere Herr, der mich als Fahrradfahrerin von der Straße hupen wollte, weil er meinte, links von mir sei ein Fahrradweg. Dieser Fahrradweg war aber nur in die Gegenrichtung zu befahren, was ich mit deutlichen Gesten auf die in die auf den Boden gemalten (natürlich nur in die Gegenrichtung fahrenden) Fahrräder zum Ausdruck brachte. Als dann der Fahrradweg nach einer Kreuzung in beide Richtungen befahrbar war, fuhr der ältere Herr auf meiner Höhe, kurbelte das Fenster herunter und entschuldigte sich. Er habe es übersehen, dass der Fahrradweg nur in eine Richtung ginge. Es täte ihm leid, mich angehupt zu haben. Ich war sprachlos.

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