Todsünden, 7

Freitag, 27. Januar 2006

Zorn V oder "Ich Roque"

Als ich vorhin nach Hause kam und zwar der Schrott- und Elektroschrott weg -inklusive der roten Stehlampe und dem Videorekorder, die definitiv nicht von uns und daher auch nicht angemeldet- waren, bekam ich einen Rochus auf die örtliche Abfallverwertungsgesellschaft, da der Holzsperrmüll und Restmüll, das heißt ein eingeschneiter Riesenfuton, immer noch vor dem Haus stehen und der Hausmeister schon ostentativ eine Schneise für die Fußgänger darum herum geschippt hat. Da ich nicht als die "Nerv-Tussi, bei der wir den Sperrmüll jetzt zum Possen länger als nötig liegen lassen" in die Akten der Müllverwertungsgesellschaft eingehen wollte, wurde Herr S. gezwungen, sich nach dem Verbleib unseres Sperrmülls zu erkundigen. Angeblich kommen sie mit dem Einladen immer noch nicht hinterher. Der Kollege habe dem Mensch am Reklamationstelefon einen Zettel hinterlassen auf dem stehe, der Müll werde zwischen Freitag und Montag abgeholt.
Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass die örtliche Polizeidirektion fast gegenüber am Wochenende genügend mit der Verbrecherjagd zu tun hat und nicht auf die Idee kommt, uns wegen Müllvandalismus, blockieren des Trottoirs respektive der Feuerlöschzone etc. zu beschuldigen. Dann bekomme ich nämlich einen wahrlich heiligen Stadtpatron der Städte Venedig, Parma, Montpellier, Wittlich und Lohr am Rhein!

Hochmut

Habe gerade (7:15 Uhr) beim Sperrmüll-Reklamationstelefon angerufen. Laut dem freundlichen jungen Mann sei das Abholauto schon unterwegs, man sei gestern nicht fertig geworden (dann war´s indirekt doch der Schnee). Meine Frage nach dem Problem mit der verkehrsberuhigten Straße (Post, Pizza- und Taxifahrer haben mit der Adresse durchaus Probleme) wurde mit "Unsere Sperrmüllfahrer haben seit 15 Jahren Ortskenntis." beantwortet. Schaun wer mal. Ich habe nicht geantwortet, dass es diesen Ort aber sehr viel kürzer als 15 Jahr gibt. Vor 15 Jahren saß man hier hinter schwedischen Gardinen.

Sperrmüllfahrer, ich glaube an euch! Chakka!

Donnerstag, 26. Januar 2006

Zorn IV

Toll. Ich hab´s ja fast vorausgesehen. Unser Sperrmüll ist nicht abgeholt worden. Heute war Termin für Holz und Restmüll. Morgen für Elektroschrott und Schrott. Es gibt drei Möglichkeiten:
  1. Wir haben den völlig falschen Sperrmüll unter "Holz und Restmüll" subsumiert.
  2. Die Sperrmüllmänner hatten mit unserer Adresse wegen der verkehrsberuhigten Straße Probleme.
  3. Der Sperrmüll war zu sehr eingeschneit.
Zu 1.) Glaub´ich nicht, ich habe mit Akribie die Broschüre studiert.
Zu 2.) Äußerst wahrscheinlich, obwohl der übliche Müll tadellos abgeholt wurde und die Tonne stand nur ca. 2 Meter entfernt.
Zu 3.) Genau!

Habe gerade schon probiert, ob das Sperrmülltelefon einen AB hat. Ist nicht so. Dann morgen nach dem Aufstehen gleich mal gucken, ob die da auch um 6:30 Uhr das Telefon besetzen.

Sonntag, 15. Januar 2006

Zorn III

Von der Fachfrau für Kennerinnen:
Wenn Sie sich über das Verhalten einer Behörde im Allgemeinen beschweren wollen und eigentlich gar nicht so recht wissen, was Sie eigentlich an der Bearbeitung Ihres Anliegens auszusetzen haben, dann wenden Sie sich gar nicht erst an den zuständigen Sachbearbeiter oder dessen direkten Vorgesetzten sondern rufen Sie direkt im zuständigen Bundesministerium an. Ihr Anliegen wird mit tödlicher Sicherheit sofort bearbeitet.

Zorn II

Gestern bin ich bei MC Winkel über seinen Zorn bezüglich unfähiger Verkäufer im Allgemeinen und Warteschlangen in Supermärkten im Besonderen gestolpert. Da habe ich mich an einen Fernsehbeitrag erinnert, kurz mal Google gefragt und habe dieses nützliche kleine Tool gefunden. Entsprechende mobile technische Ausrüstung vorausgesetzt, kann sich der geneigte Leser in Zukunft eine ganze Menge Ärger sparen: Bis die Wartesituation analysiert ist, ist man schon dran!

Donnerstag, 12. Januar 2006

Habsucht I

Mit Geschenken war ich dieses Jahr zum Leidwesen aller Betroffenen wieder kritisch: Ich habe mir eine Unterstützung zum Kauf eines E-Pianos gewünscht. E deshalb, weil ich nach 12 Jahren spielen auf einem akustischen Piano klein beigegeben habe. Das Piano wurde verkauft, da es im elterlichen Wohnzimmer nicht mehr erwünscht und in mein Studentenzimmer beim besten Willen nicht hineingepasst hat. Jetzt spiele ich seit bald 10 Jahren mit dem Gedanken, mir wieder eins anzuschaffen. Da ich mein junges Eheglück nicht riskieren möchte, muss ich an das Piano Kopfhörer anschließen können. Um Herrn W. zu zermürben kann ich immer noch die Stereoanlage anschließen. Meine Mutter hat sich im Vorhinein nicht erkundigt, was ich mir wünsche, sondern aus Spanien einen Rock und Schmuck mitgebracht. Ich möchte gar nicht wissen, was der Rock gekostet hat, denn er passt nicht. Zwar habe ich neulich freudestrahlend verkündet, mir würde wieder Kleidergröße 42 passen, dass sich das hauptsächlich auf nordeuropäische Textilwarenhersteller bezieht, habe ich verschwiegen. Jetzt sitze ich da mit einem topmodischen Rock im HippieGypsy-Style aus einer Art Brokatpatchwork. Und ratet was: Ich krieg´s nicht über´s Herz ihr zu sagen, dass ich den Rock das hässlichste finde, was sie mir je geschenkt hat. Und da ist das weiße Stretchtop mit den Federn an den Trägern in Höhe der Schultern mit eingerechnet. Letzteres habe ich genau einmal getragen: An einer Mottoparty zum Thema Meer, als ich mich als Möwe verkleidet habe. Auch sehr beliebt: mein ärmelloses Oberteil aus goldenen Perlen und Pailletten, das jeden Gladiator neidisch gemacht hätte. Jetzt ist der Rock nicht nur schlimm, er passt auch nicht. Erst dachte ich, es läge nur an dem sehr engen Unterrock. Den habe ich aufgetrennt. Das Problem ist, dass mein Hintern zu üppig und meine Beine zu kräftig und zu lang für diesen Rock sind. Um die Hüfte sollte er eng sitzen und dann in Höhe der Oberschenkel in fünf Stufen bis zu den Knöcheln fallen. Der enge Teil für die Hüfte würde gerade mal auf die Taille passen, so dass die Stufen des Rockes genau am Hintern anfangen, und Rüschen am Arsch sehen definitiv nicht gut aus. Selbst wenn ich über Nacht nochmal 15 Kilo verlieren würde, säße der Rock vielleicht obenherum richtig, aber er wäre das Pendant zu Hochwasserhosen: Genau die falsche Länge. Außerdem ist um die Hüfte ein Band mit Metallmünzen genäht, die einen beim Gehen klimpern lassen wie eine indische Tempeltänzerin. Genau mein Stil. Selbst wenn mir der Rock gefallen würde: Ich müsste mir passende Schuhe und passende Oberteile kaufen. Immerhin ein Zeichen in Richtung passgenaues Geschenk war die Bemerkung, dass ich doch viel braun tragen würde. Stimmt sogar. Ich habe eine schokoladenbraune Jacke mit Reißverschluss aus Sweatshirtstoff und zwei hellbraune Strickpullis. Passen super zu einem Ethnobrokatrock. Ich muss mich emanzipieren und den Rock zurück geben. Denn eins ist sicher: ihr gefällt er. Und der nächste Geburtstag kommt bestimmt.

Donnerstag, 29. Dezember 2005

Trägheit II

Seit Tagen habe ich keine Nachrichten mehr auf dem Anrufbeantworter. Noch nicht einmal mehr die Gewinnspielautomaten, die sich mit meinem Telefonautomaten unterhalten. Deshalb habe ich mich endlich dazu aufraffen können, weit entfernte Freunde anzurufen. In Schweden ging niemand ran, dafür aber in USA - da war´s ja auch erst halb vier Nachmittags. Eine wirklich entspannende Feierabendtätigkeit, so ein liebes Pläuschchen.

Völlerei I

Ich bin heute nach den Weihnachtsfeiertagen das erste Mal auf der Waage gestanden. Es kann auch an der erkältungsbedingten Appetitlosigkeit der letzten drei Tage liegen, oder daran, dass mir die Reste meiner selbstgebackenen Plätzchen nicht mehr schmecken - aber dieses Jahr war´s irgendwie nicht so schlimm.

Freitag, 23. Dezember 2005

Zorn I

Gerade habe ich mein gestern erwichteltes und heute ausgelesenes Das Salz in der Las Vegas-Eule ins Bücherregal gestellt. Eigentlich hatte ich erwartet, dass ich es neben Wenn Adoptierte den Tod ins Haus bringen und Koksen um die Mäuse zu vergessen stellen kann. Aber letzteres fehlt. Das kann eigentlich nicht sein. Wir haben in der neuen Regalwand nur zwei Fächer, in denen Sonderformate stehen können! Wir haben doch alle Bücher aus allen Sporttaschen wieder aufgeräumt! Von wegen das Haus verliert nichts.

Montag, 19. Dezember 2005

Trägheit I

Zur Bekämpfung der Trägheit und des damit einhergehenden Vergessens und Verbummelns von Geburtstagen lieber Freundinnen dachte ich mir, ich bin clever und erinnere mich per Mobiltelefonkalender. Was ich schon wieder vergessen hatte: Die Erinnerung war für die klassische Post. Nicht für SMS. Die liebe A. nahm die zwei Tage zu früh eingehenden Glückwünsche mit Humor. Danke!

xml version of this page
xml version of this page (with comments)

Archiv

April 2024
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 
 

Aktuelle Beiträge

Stadtwurst
Eine Stadtwurst ist immer ein Gewinn!
Stefan (Gast) - 31. Mai, 22:42
Yay!
Fans! ;-) Neuer Computer, neues Glück oder so!
N. - 23. Nov, 15:07
Ja, schreib wieder!
Deine "alten" Leser sind Dir treu.
Peter (Gast) - 22. Nov, 13:10

Mein Lesestoff


Lew Tolstoi
Anna Karenina

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Status

Online seit 6706 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 31. Mai, 23:22