Samstag, 1. Juli 2006

Gelesen

So, die Handschriften von Saragossa von Jan Potocki habe ich pünktlich beim Verlassen der Reiseflughöhe auf dem Weg von ARN nach STR beendet.
Empfehlenswert nur für Leute, die beim Lesen einen langen Atem haben und sich durch viele Namen und unterschiedliche Erzählweisen nicht verwirren lassen (ca. nach der Hälfte des Buches beschwert sich der Reisegefährte des Erzählers, dass er die verschachtelten Geschichten nicht mehr verstehe und sich eine Zeichnung anfertigen werde).
Nach eigenen Angaben des Autors ist der Roman entstanden, weil er seiner Frau die Zeit vertreiben wollte und ihr die abendlich vorgelesenen Geschichten aus "Tausendundeine Nacht" so gut gefallen hätten. Es ist ein volkommenes Kind seiner Zeit: Potocki packt seine diskursiven Elemente (geoffenbarte Religion im Gegensatz zum rationalistischen Deismus, Kritik am feudalen Ehrbegriff etc.) in eine, wie es damals in den literarischen Salons verlangt wurde, leichte und unterhaltsame Form: Im ausgehenden 18. Jahrhundert war der Schauerroman (vgl. Anne Radcliffe) sehr populär, daher die vielen Geistergeschichten.

Bei den auf dem Klappentext erwähnten "erotischen Zwischenfälle" ist die eigene Phantasie gefragt. "Als ich mich ausgestreckt hatte, bemerkte ich mit Freude, dass mein Bett sehr breit war und dass Träume nicht soviel Platz brauchen." ist schon eine der explizierteren Stellen...

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