WG-Leben
Um kurz nach 0:00 Uhr - ich lag schon entspannt im Bett - sind plötzlich in unserem (außer bei Spielen der Lega Nazionale Professionisti Serie A TIM) immer ruhigen Mehrfamilienhaus irgendwo fette Beats zu hören. Laut genug, um am Einschlafen zu hindern, aber zu leise, um die Quelle zu orten. Getreu dem Motto meiner verstorbenen Großmutter: "Wer müde ist, kann schlafen!" -wobei sie als schwerhörige alte Dame den Fernseher für den Spätfilm lauter drehte, sich noch eine Marlboro in der Küche ansteckte und ihre bettfertige Enkelin im Grundschulalter trotz geputzter Zähne am Schwip Schwap nippen ließ - legte ich mich ruhig auf den Rücken, horchte in mich hinein, ließ die Wut-Hormone anfluten, spürte das Herz schneller schlagen und kurz bevor der Wunsch, die nichtvorhandene Schrotflinte aus dem Schrank zu holen übermächtig wurde, war es wieder totenstill. Hach - ein Gefühl, das ich seit Studentinnentagen und den Sperrholzwänden in meiner WG nicht mehr hatte.
N. - 4. Apr, 19:55