Lesestoff

Dienstag, 2. September 2008

Lesestoff

Habe mal eben meine Lesestoffliste entmottet und den Stapel angefangener Bücher ins Regal geräumt. So, nur noch eins übrig:

"Dran" wäre ja "Die Akazie". Aber irgendwie schaffe ich abends gerade noch zwei Zeilen bevor mir die Augen zufallen und dafür ist es zu anspruchsvoll. Lange Sätze (cool!) mit Klammereinschüben (noch cooler!) aber ich komme nicht rein. Mag an der Thematik liegen (WKI und WKII in wechselnden Kapiteln).

Liegt vielleicht daran, dass ich mich nach einem Pageturner wie "Drop City" sehne. An dem Buch bin ich hängen geblieben wie auf einem irren Trip.

Wer war das nochmal, der mir erzählt hatte, dass die Trümmerfrauen den Aufbau nur mit LSD überstanden haben?

Batman von Frank Miller liegt auch noch auf meinem Nachttisch. Der ist mir aber zu hoch, ich begreife die Story nicht, obwohl ich ja grob weiß, warum es geht. Ich bin eher Comic-Anfängerin, aber ich finde die Bilder sind unordentlich auf den Seiten verteilt. Intuitiv lese ich von rechts unten nach links oben. Das scheint wohl die falsche Reihenfolge zu sein.
Note to self: Jemanden fragen, der sich damit auskennt.

Freitag, 7. September 2007

Sommerlektüre

Zahnschmerzen in der Provence sind immer noch besser als Zahnschmerzen in Deutschland, immerhin konnte ich in drei Wochen sechs Bücher lesen: Ist eine wilde Mischung, ich weiß.
Besonders toll fand ich, dass ich offensichtlich meine Reiseübelkeit überwunden habe. Die Strecke Gargas - Aix - Gargas und ein paar Sitzungen auf dem stillen Örtchen vorher und hinterher reichen, um fast komplett "Der Sterne Tennisbälle" zu lesen (sehr spannend, liest sich gut runter) aber der Weg von Südfrankreich herauf nach Hause reicht nicht ganz um "Ab die Post" (witzig und hintergründig wie immer) ganz durchzulesen.

Ich kann wirklich alle Bücher uneingeschränkt empfehlen, aber am nachhaltigsten hat mich Leo Hickmans Buch beeindruckt. Auch wenn man wirklich keine Antworten erwarten darf. Englische Verhältnisse scheinen eben keine deutschen Verhältnisse zu sein.
Wieder zu Hause konnte ich am Samstag Abend um 21:00 im Kampfland mit viel schlechtem Gewissen gerade mal das Nötigste für unseren leeren Kühlschrank kaufen.

Seit zwei Wochen fahren wir mit dem Fahrrad zum Biosupermarkt und haben sogar ethisch korrektes Klopapier und Handseife. Mal sehen, wann sich das Kampfland wieder einschleicht. Immerhin habe ich noch nicht über einen Wurmkomposter nachgedacht.

Dienstag, 3. Juli 2007

Krimifan, keiner

bin ich wohl. Der Teufel von Mailand von Martin Suter hat mich nicht wirklich umgehauen. Obwohl es preisgekrönt ist und ich dachte: Komm Krimi, wir versuchen es nochmal miteinander. Ich habe ihn zwar gern und zügig gelesen, aber es scheint am Genre zu liegen - ich komme mit Krimi-Büchern nicht wirklich zurecht. So als Bespaßung schon, aber nicht so lieblingsbuchmäßig so.
Irgendwie hat es mich an Pattern recognition von William Gibson erinnert. Weiß aber nicht warum. So stimmungsmäßig irgendwie.

Montag, 2. April 2007

Ich misstraue meinem neuen Reiseführer

Wie jetzt? Mein Reiseführer empfiehlt unter Literaturtipps für Belletristik Pagnol, Marcel: Eine Kindheit in der Provence.

Desweiteren führt er aus: Dieser autobiografische Roman sowie andere Werke des Autors wie z.B. "Der Ruhm meines Vaters", "Das Schloss meiner Mutter", "Jean Florette" und "Manons Rache" erscheinen bei Verlag xy.

Bestellt haben wir uns - zweifelnd ob es denn das richtige Buch wäre - da Verlag xy das angepriesene wohl nicht mehr verlegt
Pagnol, Marcel: Eine Kindheit in der Provence Marcel | Marcel und Isabelle Roman

Klappentext:"Die weltberühmten Jugenderinnerungen "Marcel" und "Marcel und Isabelle" in einem Band."
Auf der zweiten Seite heißt es:"Titel der französischen Originalausgaben: "La Gloire de mon Père", "Le Château de ma Mère" und "Le Temps des Secrets"."

Hallo? Eine Erklärung? Anyone?

Ich habe mir ja auch noch Schlink, Bernhard: Die gordische Schleife zugelegt. Laut Reiseführer "ein spannender Krimi, der zum Teil im Lubéron spielt". Das mit dem Teil ist wörtlich zu nehmen, die 220 Seiten des Krimis verteilen sich auf drei Teile und einen Epilog. Soweit ich das von Seite 134 aus beurteilen kann, wird sich auf Seite 80 mit Ende des ersten Teils aus dem Lubéron verabschiedet und nach New York geflogen. Ich muss mal gucken, ob es vom gleichen Verlag auch einen New York - Führer gibt, in dem dann Schlink, Bernhard: Die gordische Schleife unter Literaturtipps | Belletristik zu finden ist.

Sonntag, 22. Oktober 2006

Digitale Bohème oder Omma, ich arbeite!

Wer sich als abhängig Beschäftigter ein bisschen beschimpfen lassen möchte, der lese "Wir nennen es Arbeit".
Das Buch ist fraglos spannend zu lesen, ansonsten hätte ich ihm nicht meinen Samstag Nachmittag gewidmet um es von A bis Z durchzulesen.
Wer positive Kritiken lesen möchte, den verweise ich auf die entsprechende Website, ich werde mich im folgenden meiner hochgezogenen Augenbraue widmen:

Der Klappentext verspricht, dass es sich bei der digitalen Bohème um eine zukunftsgewandte Daseinsform handele, die als Verteterin eines zeitgemäßen Lebensstils sich zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt.

Spannend, dachte ich, betrifft zwar sicher nicht mich, aber vielleicht einige liebe Menschen in meinem Bekanntenkreis.

Trotz des Versprechens im Vorwort, dass es sich nicht nur an Berliner so um die dreißig wendet, habe ich den Eindruck gewonnen, dass es wahrscheinlich eine noch kleinere Zielgruppe im Visir hat: Das, was ich so bisher zwischen "Aussteiger" und "Künschtler" eingeordnet hätte und die unter einer Festanstellung so leiden, dass sie sich professionelle Hilfe holen sollten.

Auf den ersten 100 Seiten hätte ich das Buch mehrfach in die Ecke geworfen, wenn es denn mein eigenes gewesen wäre. Ich habe nicht sehr viel Ahnung von dem, was da so geschrieben wird, aber in Bezug auf Sozialversicherung und Geocachen kenne ich mich wirklich aus und diese beiden Punkte werden nicht nur verzerrt sondern schlichtweg falsch dargestellt:
Den Autoren ist es unverständlich, weshalb nur als arbeitslos gilt und deshalb Arbeitslosengeld, Überbrückungsgeld usw. ausschließlich an Menschen gezahlt werden, die vorher abhängig beschäftigt gearbeitet haben.
Hint: weil Arbeitslosengeld und Überbrückungsgeld Versicherungsleistungen sind, die nur erhält, wer vorher in die (Arbeitslosen-)Versicherung eingezahlt hat.

Auch behaupten die Autoren, das Degree Confluence Project sei aus der Geocaching-Bewegung entsanden. Dumm nur, dass das Degree Confluence Project schon 1996 aus der Taufe gehoben wurde und das Geocaching erst 2000.

Ich gebe zu, das sind Haarspaltereien, aber sie schaffen bei mir nicht wirklich Vertrauen in die sonst aufgestellten Thesen sondern verstärken den Eindruck, dass lediglich polarisiert werden soll.

Kommen wir zu den Passagen, die ich nicht verstanden habe:
Einerseits wird das Feierabendbier mit den Kollegen verteufelt, da es die Folge dessen ist, dass man den Freundeskreis außerhalb der (abhängigen) Arbeit verloren hat, ca. 100 Seiten weiter wird der "third place" gelobt, ein Platz - zumeist in Kneipen - zwischen Arbeitsplatz und heimischem Wohnzimmer, an dem Kollegen (!) zwanglos getroffen werden können. Wo genau ist da jetzt der Unterschied?
Kritisiert wird an der abhängigen Beschäftigung, dass man sich Pakete an den Arbeitsplatz statt nach Hause liefern lässt, weil man sich da tagsüber eher aufhält. Jetzt weiß ich nur noch nicht so genau, wohin ich meine Pakete liefern lassen soll, wenn ich als digitale Bohémienne meine Freiheit nutze und nächsten Dienstag noch nicht weiß wo ich sein werde. Sagen wir mal, es gibt schlagendere Argumente gegen eine Festanstellung.

Sehr enttäuscht hat mich das letzte Kapitel, von dem ich erwartet hatte, dass erläutert werde, wie sich die propagierte Lebensweise gesellschaftlich positionieren kann. Von Grundeinkommen war die Rede. Und dem Problem, Kinder und Pflegebedürftige zu versorgen, da Kindergärten sich ja nach dem sklavischen Angestelltenrhythmus richten (in Berlin vielleicht. Berufstätige hier unten wären glücklich, würde sich die Kinderbetreuung nach den Angestellten richten und nicht nach den Hausmännern und -frauen). Da muss dann der Staat mit 24/7-Betreuung ran.

Schade, mit Vollkaskowünschen nach den Aufbruchsfanfaren hätte ich nicht gerechnet.

Freitag, 15. September 2006

Jugendliteratur

"Ein krasser Sommer" - Die Protagonistin heißt N. Sie ist genervt vom 5. Lebensabschnittsgefährten ihrer Mutter, sie hat einen jüngeren nervigen Bruder, ihre Oma mütterlicherseits hieß Anna. Ihre Mutter ist Bildungsbürgerin und liest die ZEIT, N. liest trotz ihrer zarten 15 Jahre Günter Grass. Die Autorin ist die mir persönlich nicht bekannte Schwiegermutter in spe meines Bruders.

Plaudert mein Bruder zu viel? (Zitat aus der handschriftlichen Widmung: "...für meinen dankbarsten Gast...")

Warnung an alle, die jetzt in die Läden stürmen und meine Biografie kaufen wollen: Ihr werdet enttäuscht sein, ich habe nie die Schule gewechselt, ich war nie Punk, ich war nie in einen Klassenkameraden verliebt und das erste Geschenk eines lovers to be war keine sprechende Ratte sondern die Kopie in 5. Generation einer Uli Keuler-Kassette (Der Betriebsausflug)

Donnerstag, 6. Juli 2006

Eleanor Rigby

von Douglas Coupland hat Herr S in den Urlaub mitgenommen. Er ist begeistert, ich bin begeistert. Unbedingt lesen - ist zur Abwechslung auch mal schön kurz! Bitte keine Rezensionen lesen, da sie allesamt zu viel verraten!
Einziger Nachteil: Ohrwurmgarantie wegen des Titels.

Ich widme mich jetzt den "Notes from a Big Country" von Bill Bryson - kurze Zeitungskolumnen über das Leben in den USA und habe das komplette Kapitel "Well, doctor, I was just trying to lie down..." über einen Lachkrampf gehabt. Es geh um den "Statistical Abstract of the United States". Der letzte Satz lautet: "All that this means, of course, is that statistically in New Hampshire I am far more likely to be hurt by my ceiling or underpants - to cite just two potentially lethal exampels - than by a stranger, and frankly I don´t find that comforting at all."
Er kann sich allerdings auch nicht vorstellen, dass es Leute gibt, die sich an und mit Kleidung so verletzen, dass man in die Notaufnahme muss. Ich kenne sogar eine solche Person: Die Mutter des Inhabers der Eisdiele in der Nähe vom Bahnhof hat sich beim Anziehen ihrer Nylonstrumpfhose mal den kleinen Finger gebrochen.

Nachtrag:
Erst wollte ich ja den ersten Satz des Kapitels zitieren, habe mich dann aber für den letzten entschieden. Den ersten kann man aber in der amazon-Rezension nachlesen. Hab ich aber erst gemerkt, als ich probiert habe, ob der Link tut.

Samstag, 1. Juli 2006

Gelesen

So, die Handschriften von Saragossa von Jan Potocki habe ich pünktlich beim Verlassen der Reiseflughöhe auf dem Weg von ARN nach STR beendet.
Empfehlenswert nur für Leute, die beim Lesen einen langen Atem haben und sich durch viele Namen und unterschiedliche Erzählweisen nicht verwirren lassen (ca. nach der Hälfte des Buches beschwert sich der Reisegefährte des Erzählers, dass er die verschachtelten Geschichten nicht mehr verstehe und sich eine Zeichnung anfertigen werde).
Nach eigenen Angaben des Autors ist der Roman entstanden, weil er seiner Frau die Zeit vertreiben wollte und ihr die abendlich vorgelesenen Geschichten aus "Tausendundeine Nacht" so gut gefallen hätten. Es ist ein volkommenes Kind seiner Zeit: Potocki packt seine diskursiven Elemente (geoffenbarte Religion im Gegensatz zum rationalistischen Deismus, Kritik am feudalen Ehrbegriff etc.) in eine, wie es damals in den literarischen Salons verlangt wurde, leichte und unterhaltsame Form: Im ausgehenden 18. Jahrhundert war der Schauerroman (vgl. Anne Radcliffe) sehr populär, daher die vielen Geistergeschichten.

Bei den auf dem Klappentext erwähnten "erotischen Zwischenfälle" ist die eigene Phantasie gefragt. "Als ich mich ausgestreckt hatte, bemerkte ich mit Freude, dass mein Bett sehr breit war und dass Träume nicht soviel Platz brauchen." ist schon eine der explizierteren Stellen...

Montag, 24. April 2006

RAF, Katzen und THC

Nach der Arbeit habe ich die paar letzten Sonnenstrahlen auf dem Balkon genutzt um "In seiner frühen Kindheit ein Garten" von Christoph Hein fertig zu lesen. Es geht im Grunde um die Geschehnisse in Bad Kleinen. Der (fiktive) Vater des (letztlich fiktiven) erschossenen Terroristen versucht, seinen Sohn zu verstehen und gerät an die Grenzen seines Staats- und als Beamter auch Selbstverständnisses. Ein Buch, das wahrscheinlich leider an mir vorbeigegangen wäre, wenn ich es nicht zum Geburtstag geschenkt bekommen hätte.

Ein kurzes Intermezzo ist "Die gemeine Hauskatze" von Terry Pratchett. Wer wissen möchte, warum die Ägypter genau wussten, warum sie ihre katzenköpfige Göttin "Bast" nennen und warum die Katze grundsätzlich auf der falschen Seite der Tür steht, ist bei diesem Buch genau richtig - die Pratchett-üblichen Fußnoten und Lacher muss man natürlich auch nicht entbehren.

Neu auf meinem Nachttisch ist ein weiteres Geburtstagsgeschenk "Grün ist die Hoffnung" von T.C.Boyle.

Sonntag, 2. April 2006

Kurzgeschichten

So, mittlerweile habe ich mich zum vierten 800seitigen Band des Osten-Ard-Opus von Tad Williams vorgerobbt. Das Buch wird aber aus beziehungstechnischen diversen Gründen erst heute Abend als Bettlektüre angefangen. Dagegen wirken "Der Zauberberg" und "Die Buddenbrooks" zusammen wie Kurzgeschichten. Naja - ich mags langatmig!

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